Gold an Zhu + Ivan

Bei den Olympischen Spielen in Tokio sind inzwischen die Trampolin Entscheidungen gefallen. In einem spannenden Wettkampf, insbesondere im Finale zeigten die Sprung Akrobaten einmal mehr kaum zu überbietende, ja äußerst schwierige Sprungkombinationen. Erst mit der letzten Übung des Tages, die höchste und zugleich schwierigste Kür, gewann der 20-jährige Ivan Litvinovich (18,2 SW) aus Belarus die Goldmedaille und löste seinen Landsmann Uladzislau Hancharou ab, der knapp am Siegerpodium vorbei sprang. Silber sicherte sich mit einem präzisen Vortrag Altmeister Dong Dong (32) aus China, der im Schwierigkeitsgrad (17,8) nur minimal abfiel. Letztlich entscheidend war die beeindruckende Sprunghöhe des Weißrussen. Und über Platz drei freute sich der frühere Jugend-Olympiasieger von 2014 Dylan Schmidt aus Neuseeland. Diese neue Generation versammelte sich um den asiatischen Superstar, der bei seiner vierten Olympia Teilnahme gleichzeitig die vierte Medaille erkämpfte. Die Siegerehrung fand unmittelbar nach der Entscheidung statt und der scheidende TK-Vorsitzende des Turnweltverbandes FIG Horst Kunze aus Rinteln an der Weser nahm sie höchstselbst vor.  

Bereits tags zuvor die Damen Wettbewerbe. Die zweimalige Goldmedaillengewinnerin Rosi MacLennan aus Kanada wurde mit Platz vier abgelöst. Gold und Silber ging an die beiden überzeugend turnenden Chinesinnen Zhu Xueying und Liu Lingling, knapp dahinter Bronze für Bryony Page aus Großbritannien, die bereits in Rio de Janeiro als Zweitplatzierte auf dem Treppchen stand. Japans amtierende Weltmeisterin fiel nach Abbruch weit zurück. Auffällig die recht hohe Quote an nicht durchgeturnten Übungen, teils bei den Herren doch insbesondere wurde sie bei den Damen sichtbar.

Ohne Applaus des fehlenden Publikum wird die zweitägige, der Pandemie untergeordnete Veranstaltung in der Ariake Sport Arena leider einen traurigen Rang in der seit dem Jahre 2000 noch jungen Geschichte der zweifelsohne telegenen Trampolin Olympia Wettbewerbe einnehmen. Kommen wir zu einem ausgesprochen kurzen, ja knappen Fazit. China gewinnt 50% der Medaillen und die beiden Olympiasieger des Jahres 2016 platzieren sich auf dem undankbaren vierten Platz. In drei Jahren dann bereits das nächste Olympia Spektakel, die Jugend der Welt trifft sich 2024 unterm Eiffelturm in Paris.

Hier die Medaillen Ränge:

Damen

G 56,635 CHN Zhu Xueying 

S 56,350 CHN Liu Lingling

B 55,735 GBR Bryony Page

Herren

G 61,715 BLR Ivan Litvinovich

S 61,235 CHN Dong Dong

B 60,675 NZL Dylan Schmidt

Text: Heinz-Peter Michels