Rückkehr nach Hessen

Jörg Hohenstein ist nach 30-monatiger Trainer Tätigkeit am Trampolin Stützpunkt Liestal aus der Schweiz nach Hessen zurück gekehrt und seit Jahresanfang wieder verantwortlich im Leistungsstützpunkt Frankfurt am Main.

Nach erfolgreichem Studium an der Hochschule für Körperkultur in Leipzig war Jörg Hohenstein als Berufsschullehrer tätig. Parallel dazu baute er bereits nach der Wende ab 1991 in Dessau eine sehr erfolgreiche Trampolin Riege auf, zunächst für den Polizei Sportclub, später im eigens gegründeten VfL Dessau. Zudem wirkte er im Turnverband Sachsen-Anhalt als Landestrainer.

Es folgte der Ruf zum Deutschen Turner-Bund und von 2003 – 2016 war er als Bundestrainer für den Nachwuchs verantwortlich. Einer seiner Schwerpunkte die praktische Arbeit als Trainer sowie die Koordination und Leitung im Trampolin Zentrum Frankfurt am Main. Die nationalen doch insbesondere die internationalen Erfolge konnten sich während dieser Zeit wahrlich sehen lassen. Doch nach den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro wechselte der DTB in der Disziplin Trampolinturnen sein Personal.

Jörg blieb zwar bei „seinen Sportlern“ und auch an gleicher Wirkungsstätte, jedoch diese sich anschließenden zwei äußerst erfolgreichen Jahre dann als Landestrainer des Hessischen Turnverband.

Auf eigenen Wunsch 2018 der Wechsel in die Schweiz, wo er mit Athen 2004 Olympiasiegerin Anna Dogonadze an seiner Seite die Trampolin Sportler im Zentrum Liestal coachte. Doch auch bei den „Eidgenossen“ hinterließ die Corona Pandemie sichtbare, vor allem finanzielle Spuren.

So kam ihm das erneute Angebot der Hessen gerade zur rechten Zeit und er nahm an. Sein erneuter Einstieg zum 1. Januar ins Frankfurter Leistungszentrum war perfekt und mit den weiteren drei Stützpunkttrainern Pasqual Bahr, Christian Bach sowie Christopher Schüpferling steht nun für die in der Mainmetropole trainierenden Springer ein äußerst erfahrenes Trainer Quartett in der Halle. 

 

Text: Heinz-Peter Michels 

EM-JEM Meldungen

Ende Januar endete die Meldefrist der Europäischen Turnunion, neuerlich European Gymnastics, zu den Trampolin Europa Meisterschaften, sie sollen vom 28. April bis 2. Mai 2021 in Russland stattfinden. Austragungsstätte ist die Olympiahalle der Stadt Sotschi, direkt am Schwarzen Meer. Insgesamt wurden 528 Meldungen abgegeben, sie kommen aus 26 Nationen. Der Deutsche Turner-Bund ist sowohl bei den Senioren als auch Junioren mit jeweils 16 Personen vertreten. Kurzfristig ist der russische Verband eingesprungen, nachdem im letzten Jahr Corona bedingt die angedachte Meisterschaft in Göteborg vom Frühjahr in den Herbst verschoben wurde, dann jedoch seitens der schwedischen Organisatoren später eine komplette Absage erhielt.

 

Text: Heinz-Peter Michels

70 Jahre Süchteln

Georg Nissen, einst amerikanischer Artist, gilt hinlänglich zugleich als Erfinder, Konstrukteur und Erbauer des Trampolin. Bereits Ende der 1920-ziger Jahre begann er in den USA einschließlich seiner Freunde mit den ersten Aktivitäten. Im nächsten Jahrzehnt folgten bereits Vorführungen sowie Wettbewerbe, ja amerikanische Piloten nutzten es als Trainingsgerät.

Am linken Niederrhein wiederum begann unabhängig von dieser Übersee Entwicklung eine Gruppe ehemaliger Turner damit, ein Sprunggerät zu bauen. Der erste Versuch 1948 musste abgebrochen werden, da sich der Holzrahmen als ungeeignet erwies. Der nächste Schritt für Albrecht Hurtmanns samt seiner Riege war dann 1949 ein Metallrohr-Rahmen. Für das zu knotende Sprungtuch diente ein Fischernetz als Vorbild, zerschnittene Autoreifen bzw. Schläuche wiederum sollten Zug und Spannung bringen. Mit Auftritten im Vereinslokal sowie beim Süchtelner Bergturnfest 1950 erste Sprünge in der Öffentlichkeit. Als Folge entstand dann 1951 bei der Turnerschaft Germania die Gründung der ersten Trampolinabteilung in Deutschland. Durch verschiedene Fusionen gab es Namensänderungen und so springt man aktuell beim ASV Einigkeit Süchteln inzwischen seit 70 Jahren.

Ähnlich die Entwicklung in Sachsen, wo in der Lehrwerkstatt des Eisenbahnwerks in Zwickau nach mehreren Versuchen 1952 eine Konstruktion entstand die es erlaubte, „hohe“ Sprünge zu machen. Fotos von ersten, öffentlichen Auftritten 1953 im städtischen Stadion sowie ein Jahr später beim Besuch des sowjetischen Generalsekretärs Nikita Chrustschow auf dem Stalinplatz legen Zeugnis dieser frühen Jahre ab. Die Trampolinspringer sind heute noch aktiv und starten bei Wettbewerben für den ESV Lokomotive Zwickau.

Und so ging es schrittweise weiter. In Essen „baute“ Alfred Gockel ein Trampolin und auch er hatte mit der Entwicklung zu kämpfen. Doch 1955 war er dann soweit und beim TuS Altenessen bildete er schon früh eine Springertruppe.

Mitte der 50-ziger Jahre dann der eigentliche Durchbruch in Europa. Die US Firma Nissen präsentierte bei einer kontinentalen Werbetour in mehreren Nationen, so auch an diversen Orten der Bundesrepublik, das von ihnen inzwischen professionell hergestellte Trampolin. Der Transport fand übrigens auf dem Autodach statt.

So nahm seither eine neue, zugleich moderne Turnsportart ihren Lauf. Und mit der weltweit führenden schwäbischen Firma Kurt Hack EUROTRAMP, die inzwischen auch schon seit 60 Jahren Trampoline produziert, hat eine nahtlose Weiterentwicklung des Trampolin in Deutschland stattgefunden. 

 

Text: Heinz-Peter Michels

Olympia weit entfernt

Fünf der sechs für die Olympischen Spiele in Tokio angesetzten Ausscheidungsturniere anlässlich der Trampolin World-Cup Serie fanden in den beiden zurück liegenden Jahren statt und das zwischenzeitliche Ranking ist aus Sicht des Deutschen Turner-Bund wenig zufriedenstellend. Weder im weiblichen noch männlichen Bereich sind die angetretenen Athleten bisher qualifiziert. Große Hoffnung setzen darum die Sportler und Funktionsträger in die letzte Veranstaltung im April, gilt es dort ein letztes Mal, wertvolle sprich noch fehlende Punkte zu sammeln. Das Event soll in Brescia stattfinden, wo die Italiener ein entsprechendes Hygiene Konzept umzusetzen haben. Sollte Corona bedingt in drei Monaten die Veranstaltung allerdings abgesagt werden müssen, zählen die bisherigen besten vier Ergebnisse. Und da stehen bei den Damen Leonie Adam, Silva Müller und Aileen Rösler auf den Plätzen 17, 19 und 20. Ähnlich das Bild bei den Herren, Lars Fritzsche, Fabian Vogel und Matthias Pfleiderer rangieren auf Platz 19, 20 und 24. Und in beiden Bereichen gilt es zu bedenken, maximal 16 Teilnehmer werden zugelassen wobei ein Ticket seitens der FIG auf Wunsch des IOC per Wild Card üblicherweise an den afrikanischen Verband vergeben wird, damit aus allen fünf Kontinenten Sportler beteiligt sind. In dieser Konstellation kein leichter Start für die neue Bundestrainerin Katarina Prokesova (Foto), der wir dennoch ganz fest für ihre Athleten die Daumen drücken und ihr alles Gute wünschen möchten.

Text: Heinz-Peter Michels

Weltrekord

Zu Zeiten der Fernsehsendung „Wetten dass…?“ mit Thomas Gottschalk zeigte ein Kandidat einst Flick-Flack bzw. Salti in einer herkömmlichen Abfalltonne. Diese Performance wurde seitens der Record Holders Republic (RHR), eine der weltweit großen renommierten Enzyklopädien, analog Guiness Book of Worldrecords, registriert. Im letzten Sommer dann im ZDF Fernsehgarten die Herausforderung durch die Geschwister Julius und Lilli, Kinder des DMT Europameisters früherer Jahre Christian Pöllath.

In der Pandemie Zeit wurden im Frühjahr erstmals die Hallen geschlossen und so entwickelte sich die Aktion. Ja, die Erfindung der One-Man-Show im One-Man-Gym, der Ein-Personen-Turnhalle, musste her, um turnerische und auch trampolinspezifische Grundlagen weiter zu trainieren. Der Auftritt wurde schließlich dem ZDF angeboten und zugleich bei RHR angemeldet. Da bei dem einminütigen TV Live Versuch im Fernsehgarten dann mit 18 Rotationen eine Drehung (Salto) mehr als bisher heraus kam, führte er somit zum neuen Weltrekord. Dieser wurde neuerlich nun auch schriftlich durch RHR per Urkunde dokumentiert, ja sie suchen inzwischen weltweit weitere Herausforderer.

Die beiden hoffnungsvollen Nachwuchsspringer Lilli & Julius sind Eigengewächse und gehörten zu den ersten Kindern der Sonntagsgruppe Flying Kids. Nicht wenige nennen die dort mit großer Freude betreuten, noch nicht schulpflichtigen Hüpfer auch Pampers-Riege, ein Gemeinschafts-Projekt zwischen dem Show-Duo Flying Bananas sowie der Trampolin Leistungssportgemeinschaft Frankfurt FLYERS.

http://recordholdersrepublic.com/wheelie-bin.html

Text: Heinz-Peter Michels

Trampolin DM an zwei Orten

Unter dem Motto Turnen 21 plant der Deutsche Turner-Bund (DTB) in Sachsen für Mitte Mai ein großes Wettkampf Event aller Olympischen Disziplinen sowie diverser, weiterer Sportarten. Die Macher des Deutschen Turnfestes möchten alternativ zur bisherigen Wettkampfpalette über Pfingsten die Veranstaltung in Leipzig organisieren. Für Trampolin Einzel sind sämtliche Altersgruppen im Jugendbereich eingeplant, also von 11 bis zu18 Jahren, wobei wie bisher je zwei Jahrgänge zusammengefasst werden.

 

Einen Monat später dann bei den German Finals in Nordrhein-Westfalen die Meisterschaften der Erwachsenen, möglicherweise sogar als offene Klasse. Neben Gerätturnen männlich und weiblich sowie der Rhythmischen Sportgymnastik ist bei diesem mit den öffentlich rechtlichen Fernsehanstalten geplanten Event als vierte Sportart Trampolinturnen angesagt. Die bereits im letzten Jahr in Düsseldorf angedachte Veranstaltung wurde dieses Mal an die Stadt Dortmund vergeben.

 

Alle weiteren DTB Trampolin Titelkämpfe, einschließlich der Mannschaftskämpfe sowie des LTV-Pokal, sind zunächst einmal für das zweite Halbjahr 2021 vorgesehen, ohne jedoch jetzt schon eine feste Terminierung bekannt zu geben. 

Text: Heinz-Peter Michels