Grüße aus Tokio

Von den Olympischen Spielen in Tokio erreichten uns Grüße, die wir gerne an unsere User weiter geben möchten. Nach den zweitägigen, unter Pandemie Bedingungen durchgeführten Wettkämpfen fiel den örtlichen Organisatoren eine große Last von den Schultern und so versammelten sie sich sowohl mit den internationalen Kampfrichtern als auch den Vertretern der Technischen Kommission auf dem Siegerpodest zu einem Erinnerungsfoto, endlich ohne Gesichtsschutz. Technisch hervorragend abgewickelt zeigten die Japaner einmal mehr, zu welch großen Leistungen sie fähig sind. Dank der global eingerichteten Streaming Übertragungen konnten zudem die kompletten Wettkämpfe in der sonst nahezu menschenleeren Halle mitverfolgt werden.

In der Mitte des Fotos hinten TK-Chef Horst Kunze, der seit dem Jahre 2000 bei allen Trampolin Wettbewerben Olympischer Spiele verantwortlich war und sich nun mit seinen 75 Jahren schrittweise verabschieden möchte. Bis zu den Wahlen beim Kongress im November soll die Nachfolge geklärt und die verantwortliche Position in jüngere Hände gelegt werden. Die Grüße an Horst gehen natürlich gerne zurück, auch an seine Frau Rita, die in den 40 Jahren sehr viel Verständnis für die weltweiten Aufgaben ihres Mannes aufbrachte.

 

Text: Heinz-Peter Michels 

Gold an Zhu + Ivan

Bei den Olympischen Spielen in Tokio sind inzwischen die Trampolin Entscheidungen gefallen. In einem spannenden Wettkampf, insbesondere im Finale zeigten die Sprung Akrobaten einmal mehr kaum zu überbietende, ja äußerst schwierige Sprungkombinationen. Erst mit der letzten Übung des Tages, die höchste und zugleich schwierigste Kür, gewann der 20-jährige Ivan Litvinovich (18,2 SW) aus Belarus die Goldmedaille und löste seinen Landsmann Uladzislau Hancharou ab, der knapp am Siegerpodium vorbei sprang. Silber sicherte sich mit einem präzisen Vortrag Altmeister Dong Dong (32) aus China, der im Schwierigkeitsgrad (17,8) nur minimal abfiel. Letztlich entscheidend war die beeindruckende Sprunghöhe des Weißrussen. Und über Platz drei freute sich der frühere Jugend-Olympiasieger von 2014 Dylan Schmidt aus Neuseeland. Diese neue Generation versammelte sich um den asiatischen Superstar, der bei seiner vierten Olympia Teilnahme gleichzeitig die vierte Medaille erkämpfte. Die Siegerehrung fand unmittelbar nach der Entscheidung statt und der scheidende TK-Vorsitzende des Turnweltverbandes FIG Horst Kunze aus Rinteln an der Weser nahm sie höchstselbst vor.  

Bereits tags zuvor die Damen Wettbewerbe. Die zweimalige Goldmedaillengewinnerin Rosi MacLennan aus Kanada wurde mit Platz vier abgelöst. Gold und Silber ging an die beiden überzeugend turnenden Chinesinnen Zhu Xueying und Liu Lingling, knapp dahinter Bronze für Bryony Page aus Großbritannien, die bereits in Rio de Janeiro als Zweitplatzierte auf dem Treppchen stand. Japans amtierende Weltmeisterin fiel nach Abbruch weit zurück. Auffällig die recht hohe Quote an nicht durchgeturnten Übungen, teils bei den Herren doch insbesondere wurde sie bei den Damen sichtbar.

Ohne Applaus des fehlenden Publikum wird die zweitägige, der Pandemie untergeordnete Veranstaltung in der Ariake Sport Arena leider einen traurigen Rang in der seit dem Jahre 2000 noch jungen Geschichte der zweifelsohne telegenen Trampolin Olympia Wettbewerbe einnehmen. Kommen wir zu einem ausgesprochen kurzen, ja knappen Fazit. China gewinnt 50% der Medaillen und die beiden Olympiasieger des Jahres 2016 platzieren sich auf dem undankbaren vierten Platz. In drei Jahren dann bereits das nächste Olympia Spektakel, die Jugend der Welt trifft sich 2024 unterm Eiffelturm in Paris.

Hier die Medaillen Ränge:

Damen

G 56,635 CHN Zhu Xueying 

S 56,350 CHN Liu Lingling

B 55,735 GBR Bryony Page

Herren

G 61,715 BLR Ivan Litvinovich

S 61,235 CHN Dong Dong

B 60,675 NZL Dylan Schmidt

Text: Heinz-Peter Michels

Zwei Wettkampftage

Die beiden Trampolin Wettkampftage anlässlich der Olympischen Spiele in Tokio finden am mittleren Wochenende der siebzehntägigen Veranstaltung statt. Am Freitag springen die Damen, tags darauf die Herren. Die Vorkämpfe werden als Qualifikation mit zwei zehnteiligen Übungen ausgetragen. In früheren Zeiten trugen sie die Bezeichnung Pflicht und Kür. Von den 16 Athleten bestreiten anschließend die acht Besten das Finale, beginnen einmal mehr mit null Punkten und kämpfen um die Medaillen.  

Jeweils um 6.00 Uhr MEZ starten die Wettkämpfe, für 7.45 Uhr planen die Veranstalter die Endkämpfe. Diverse Fernsehanstalten sind zwar auf Sendung, doch per Livestream ist eine vollumfängliche Übertragung aus Japan der sichere Weg nichts zu versäumen.

Hier die bisherigen Trampolin Olympiasieger:

 

2000 Sydney

RUS Irina Karavaeva

RUS Alexander Moskalenko

 

2004 Athen

GER Anna Dogonadze

UKR Juri Nikitin

 

2008 Peking

CHN He Wenna

CHN Lu Chunlong

 

2012 London

CAN Rosi McLennan

CHN Dong Dong

 

2016 Rio de Janeiro

CAN Rosi McLennan

BLR Uladzislau Hancharou

 

Text: Heinz-Peter Michels

Olympia Starter

In wenigen Tagen beginnen die Olympischen Sommerspiele, sie werden Pandemie bedingt mit einem Jahr Verzögerung in Tokio ausgetragen. Wie schon zu den Wettbewerben der zurück liegenden Jahre, konnten sich jeweils 16 Damen und Herren über die letzten Trampolin Welttitelkämpfe, die World-Cup Serie bzw. Meisterschaften ihrer Kontinente qualifizieren. Sie gehören zu 15 Nationen und kommen aus allen fünf Erdteilen. Mit China sowie Gastgeber Japan erreichten die beiden asiatischen Nationen mit je zwei Damen und Herren die höchst mögliche Zulassungszahl. Sportler aus Russland ebenfalls, wobei sie nicht für ihr Land sondern für das NOK antreten. Hier die startberechtigten Nationen und die Zahl ihrer Sportler.

 

AUS 2

BLR 2

CAN 2

CHN 4

COL 1

EGY 2

FRA 2

GBR 2

JPN 4

MEX 1

NZL 2

POR 1

UKR 1

USA 2

(ROC) 4

 

Text: Heinz-Peter Michels

Olympia im Fokus

Zu den Olympischen Spielen der Jahre Sydney 2000, Athen 2004, Peking 2008, London 2012 konnten sich mit Michael Serth, Anna Dogonadze sowie Henrik Stehlik jeweils Damen und Herren des DTB qualifizieren, in Rio 2016 zumindest mit Leonie Adam noch eine Turnerin. Von dort an sollte es dann laut DTB Sportdirektor Wolfgang Willam effektiver und möglichst erfolgreicher angegangen werden. Zunächst wurden seitens des DTB die beiden Bundestrainer entlassen, Nachfolger konnten indes nicht wirklich gefunden werden. Mit einiger Zeit Verzögerung dann Trainer David Pittaway, er richtete sein ganzes Augenmerk auf Tokio, doch diese Zeitspanne endete bereits nach 18 Monaten. Die nächste Übergangsphase mit Teamchef Patrick Siegfried schloss sich an, bevor dann zum Jahreswechsel 2021 Cheftrainerin Katarina Prokesova die Verantwortung übertragen bekam. Doch da war es bereits zu spät, in der Zeit davor gab es keine adäquaten WM- bzw. World-Cup Ergebnisse. So finden nun Ende Juli bei den Olympischen Spielen in Japan die Trampolin Wettbewerbe ohne Deutsche Athleten statt.

Dabei sein wird jedoch einmal mehr Horst Kunze aus Rinteln an der Weser als Trampolin Chef in der Olympiahalle, der immerhin seit 1982 dem Technischen Komitee des Internationalen Verbandes angehört und dessen Vorsitz im Jahre 1990 übernahm. Für ihn zweifelsohne, wenn auch ohne Publikum in der Halle doch zumindest an den weltweit eingeschalteten TV Geräten, ein würdiger Abschied, denn zu den turnusmäßigen Wahlen im Herbst wird er nicht mehr antreten. 

 

Text: Heinz-Peter Michels

Nied nun Eintracht

Die Sportgemeinschaft 1877 Frankfurt-Nied hat sich mit seinen zuletzt 1700 Mitgliedern zum 30. Juni 2021 aufgelöst und der Großteil der verschiedenen Abteilungen sich der SG Eintracht Frankfurt angeschlossen. So auch die bundesweit bekannte, ja erfolgreiche Trampolingruppe um deren langjährigen Leiter Roland Köcher, die nun der Turnabteilung der Eintracht angehört. Sie werden jedoch weiterhin im Westen der Mainmetropole trainieren, denn die Niddahalle in der Oeser Straße ist auch zukünftig ihre heimische Umgebung. 

 

Ja die in die Jahre gekommene Großsporthalle, häufig Austragungsort Frankfurter- und Hessischer Meisterschaften, doch insbesondere für das unvergessliche, live im Sportfernsehen (DSF) übertragende Trampolin Bundesliga Finale im Jahre 1998, bleiben in bester Erinnerung. Nicht zu vergessen die daneben liegende Niddakampfbahn waren ausschlaggebend für diesen für viele überraschenden Schritt, denn die Liegenschaft muss dringend saniert und aufwendig renoviert werden. Allerdings die vorhergesagten Kosten waren durch die Mitglieder nicht zu stemmen, selbst die Stadt Frankfurt am Main lehnte dankend ab und so kam es letztlich nach längeren Verhandlungen zu diesem Ergebnis. Die Eintracht wird als Investor die Kosten übernehmen, lehnte aber eine Fusion kategorisch ab. Daraufhin entschieden sich die Stimmberechtigten bei einer außerordentlichen Mitgliederversammlung, die übrigens digital durchgeführt wurde, mit überwältigender Mehrheit für eine Auflösung des Vereins SG Nied, um sich anschließend der Eintracht anzuschließen. Etwas wehmütig bei den langjährigen Mitgliedern das Aus für die Vereinsfarben grün, sie gehen nun in rot über und ab sofort wird stolz der Adler auf der Brust getragen.

 

Text: Heinz-Peter Michels